Togo – der vergessene Held von Nome. Im eisigen Winter des Jahres 1925 stand die Stadt Nome in Alaska vor einer Katastrophe: Eine Diphtherie-Epidemie bedrohte das Leben von über 10.000 Menschen, vor allem der Kinder. Das lebensrettende Serum befand sich fast 1.000 Meilen entfernt in Anchorage. Flugzeuge konnten bei der bitteren Kälte nicht starten, und die Eisenbahn endete Hunderte Meilen vor Nome. Die letzte Hoffnung: Schlittenhunde und ihre Musher. Unter ihnen war ein unscheinbarer, nur 48 Pfund leichter Husky – Togo. Er war zwölf Jahre alt, galt als zu schwach für die harte Arbeit, und doch übernahm er die gefährlichste und längste Etappe der ganzen Mission. Gemeinsam mit seinem Musher Leonhard Seppala legte er unglaubliche 264 Meilen zurück – durch Schneestürme, über zerbrechendes Meereis und in völliger Dunkelheit der arktischen Nacht. Während andere Teams im Schnitt nur rund 30 Meilen fuhren, wagten Togo und Seppala den riskanten Weg über den gefrorenen Norton Sound. Dass Togo überhaupt dort war, war ein Wunder. Als Welpe krank und schwach, wurde er einst verschenkt – doch er sprang durch ein geschlossenes Fenster, um zu seinem Musher zurückzukehren. Beim nächsten Mal brach er erneut aus, folgte Seppalas Schlitten über 75 Meilen und bewies: Er gehörte ins Team. Dank Togos Mut erreichte das Serum nach fünfeinhalb Tagen Nome – und rettete unzählige Leben. Zwar ging Balto, der den letzten Abschnitt lief, in die Geschichtsbücher ein, doch der wahre Held war Togo. Erst Jahrzehnte später erhielt er die Anerkennung, die er verdiente: 2011 ernannte das Time Magazine ihn zum heldenhaftesten Tier der Geschichte. 2019 widmete Disney ihm den Film „Togo“, und 2022 wurde ihm in Maine, wo er seine letzten Jahre verbrachte, ein Denkmal gesetzt. Sein Musher Leonhard Seppala fasste es so zusammen: „Ich dachte an das Eis, an die Dunkelheit und den schrecklichen Wind – und daran, dass Menschen Flugzeuge und Schiffe bauen können. Aber als Nome Leben brauchte, verpackt in kleinen Serumflaschen, waren es die Hunde, die es durchbrachten.“

WARUM LEBEN HUNDE KÜRZER ALS MENSCHEN? Hier ist eine überraschend schöne Antwort – von einem sechsjährigen Kind. Ein befreundeter Tierarzt erzählte mir eine bewegende Geschichte: Ich wurde gerufen, um den zehnjährigen Deutschen Schäferhund Astro zu untersuchen. Die Besitzer und ihr kleiner Sohn hingen sehr an ihm und hofften auf ein Wunder. Die Diagnose war jedoch eindeutig – Astro litt an Krebs, und es gab keine Heilung. Ich erklärte der Familie, dass das Einschläfern die einzige Möglichkeit sei, ihm weiteres Leiden zu ersparen. Sie stimmten schweren Herzens zu. Am nächsten Tag versammelte sich die Familie. Auch der sechsjährige Sohn wollte dabei sein. Ganz ruhig streichelte er seinen Hund, bis Astro friedlich einschlief. Wir saßen danach still zusammen – alle mit der Frage im Kopf: Warum leben Hunde so viel kürzer als wir Menschen? Da hob der Junge den Kopf und sagte mit klarer Stimme: „Ich weiß, warum.“ Wir waren überrascht. Und seine Worte vergesse ich bis heute nicht: - "Menschen kommen auf die Welt, um zu lernen, wie man ein gutes Leben führt – wie man liebt und freundlich ist. Aber Hunde wissen das schon, deshalb müssen sie nicht so lange bleiben." Wenn Hunde unsere Lehrer wären, würden sie uns lehren: - Laufe deinen Liebsten entgegen, wenn sie nach Hause kommen. - Verpasse nie die Gelegenheit für einen Spaziergang. - Gönne dir ein Nickerchen. - Strecke dich, bevor du aufstehst. - Spiele, renne, hab Spaß – jeden Tag. - Wenn ein Knurren reicht, dann beiß nicht. - Leg dich an warmen Tagen auf den Rücken ins Gras. - Trink genug Wasser und ruh dich im Schatten aus. - Wenn du glücklich bist – tanze und wackle mit dem ganzen Körper. - Freue dich an den einfachen Dingen, wie einem langen Spaziergang. - Sei treu. - Gib dich nie als jemand aus, der du nicht bist. - Wenn das, was du willst, vergraben ist – grab weiter, bis du es findest. - Wenn jemand einen schweren Tag hat, sei still, bleib nah und sei einfach da. Das ist das Geheimnis des Glücks – direkt aus einem Hundherz.

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